Klassische Homöopathie

Zum Finden des richtigen Mittels wird der ganze Mensch betrachtet, also Symptome des Körpers und die geistig-seelischen Merkmale, auch lang zurückliegende Erkrankungen oder Krankheiten der Vorfahren. Ziel ist es, das Individuelle, das diesen Menschen speziell Auszeichnende zu erkennen, um das genau für diesen Menschen passende Arzneimittel zu finden. Zwei Menschen, die an der gleichen Erkrankung leiden, können völlig unterschiedliche Mittel benötigen.
Deshalb ist eine umfangreiche Anamnese erforderlich. In entspannter Atmosphäre können Sie all ihre Symptome mit sämtlichen Begleiterscheinungen berichten. Wir fragen Sie dann nach den individuellen, besonderen Merkmalen Ihrer Situation und beziehen körperliche Untersuchungen, Arztberichte etc. mit ein.
Ein Fortschritt in Richtung Heilung benötigt Ihre regelmässigen Rückmeldungen während der Behandlungsdauer, so dass wir auf Veränderungen der Symptome reagieren können.
Wissenswertes über Homöopathie

Potenzierung
Zuerst therapierte Hahnemann nur mit den Ursubstanzen aus Pflanzen-, Mineral- und Tierreich. Dabei stellte sich heraus, daß die Heilreaktionen der Patienten auf das Mittel teils heftig waren, es traten Erstverschlimmerungen auf. Um diese abzumildern begann er die Arzneistoffe zu verdünnen und fand heraus, daß durch immer weitere Verdünnung, verbunden mit Verschüttelung zwischen den Verdünnungsstufen, das Mittel eine immer tiefergehende Heilkraft bekommt, die in der Ursubstanz nicht wirksam wird.
Homöopathische Mittel sind keine Verdünnungen, sondern Potenzierungen. Das Verschütteln, also das Einwirken einer mechanischen Kraft, eröffnet erst die Heilkräfte des Mittels, welche durch eine reine Verdünnung nicht zu erwarten sind.
Homöopathie und Wissenschaft
Die Homöopathen brachten die Wissenschaft erst in die Medizin. Zuvor war es bei den Ärzten Brauch, recht barbarische Methoden unerforscht und mehr aus Gewohnheit denn aus Wissen anzuwenden. Daher Hahnemanns Anweisung, der Arzt dürfe dem Patienten niemals schaden und eine Arzneiverschreibung o.ä. dürfe nur "aus gut einsehbaren Gründen" geschehen.
Hahnemann und seine Kollegen begannen alles genau zu dokumentieren, was vorher auch unüblich war. Mit jedem weiteren geprüften Mittel wuchs die Zahl der Daten, und man entwickelte Nachschlagewerke, in denen sowohl die Mittel genau beschrieben, als auch umgekehrt aufgrund der Symptome das passende Mittel gefunden werden konnte.
Diese grossen Datenmengen werden heute mit Computerunterstützung verwaltet.
Wie ein Mittel wirkt, wird durch Prüfungen an gesunden Menschen erforscht, und zwar viele Male. Bei einem Menschen könnte es Zufall sein, bei zweien auch, aber nicht bei Hundert oder Tausend. Die dabei immer wiederkehrenden Symptome sowie bestätigende Heilerfolge bei Patienten werden in die Datenbanken eingefügt, manchmal auch notwendige Korrekturen vorgenommen.
Um den Placeboeffekt auszuschliessen, führten Homöopathen 1835 in Nürnberg den ersten Doppelblindversuch durch. Die "Schul"-Medizin begann dies erst 100 Jahre später.
Man begann, junge Ärzte "am Krankenbett", d.h. in der Praxis oder Klinik auszubilden. Bis dahin war bei Ärzten eine rein theoretische Ausbildung üblich.
Kurz gesagt, was verdankt die heutige Medizin den Homöopathen?
- Streng kontrollierte Arzneimittelprüfungen
- Genaue Dokumentation der Behandlung und der Mittelwirkungen
- Nachvollziehbare Medikamentenverordnung nach genauer Anamnese
- Den ersten Doppelblindversuch der Medizingeschichte
- Praxisnahe Ausbildung von angehenden Therapeuten